Die Freiwillige Feuerwehr Schönberg
In Hessen regelte seit 1890 ein Gesetz die Brandbekämpfung durch Pflichtfeuerwehren. Dennoch fanden sich vielerorts engagierte Männer um eine freiwillige Feuerwehr zu gründen die diese Aufgabe übernahm. So kam es nach einigen Vorgesprächen im Jahre 1935 ebenfalls zur Gründung einer freiwilligen Wehr in Schönberg durch 40 Aktive und 25 passive Mitglieder. Die Ausrüstung bestand im Wesentlichen aus zwei Spritzen die von 4 bzw. 8 Mann bedient werden mussten. Noch vor dem 2. Weltkriege wurde die große Spritze durch eine DKW Motorpumpe ersetzt was eine erhebliche Verbesserung bedeutete. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg wurde die Zahl der Aktiven immer weniger, sodass in der Feuerwehr auch Frauen „ihren Mann stehen“ mussten in dieser schwierigen Zeit. Dennoch war scheinbar der örtliche Brandschutz mit der Zeit nicht mehr ausreichend gewährleistet sodass man am 11. März 1950 in einer Versammlung die Freiwillige Feuerwehr wieder ins Leben rief. Parallel zu den eigentlichen Aufgaben einer Wehr pflegte man in den Anfangsjahren besonders die Geselligkeit. Elferratssitzungen an Fastnacht und Theaterabende sind noch manch Älteren in guter Erinnerung, das Narrenschiff und die Mondrakete die als Schönberger Beitrag bei den damals in Bensheim noch statt gefundenen Fastnachtsumzügen waren echte Attraktionen.
1967 entschloss sich die Feuerwehr einen Banner anfertigen zu lassen, das große Fest der Bannerweihe mit dem Umzug der zahlreichen Gastvereine durch das Dorf und den Hofweg zum Festzelt auf dem Sportplatz fand dann ein Jahr später statt. Verbunden mit dem Fest war die Übergabe des ersten Kraftfahrzeugs an die Wehr durch den damaligen Bürgermeister Wilhelm Kilian. Später kaufte die Feuerwehr aus eigenen Mitteln einen VW- Kleinbus und rüstete diesen entsprechend der neuen Bedürfnisse um. 1980 baute man nach dem Abriss eines alten Schuppen beim Rentamt eine neue Fahrzeuggarage, 1982 ebenso in Eigeninitiative die neue „St. Florians- Stube“ zwischen diese neue Garage und der alten Zentscheune. 2001 wurden diese Gebäude wieder nieder gelegt da man die alte, erstmals erwähnte Zentscheune zu einer modernen Feuerwehr-Unterkunft umbaute und 2003 ihrer Bestimmung übergab. Hier besteht nun die Möglichkeit, beide Fahrzeuge unter zustellen, es sind getrennte Toilettenanlagen, einen Versammlungs- bzw. Schulungsraum sowie eine kleine Küche.
Um sich langfristig für die Einsatzabteilung ausreichend Personal zu haben, gründete man 1972 eine Jugendfeuerwehr die schon mehrfach zusammen mit der Jugendwehr aus Wilmshausen kooperierte. Hier werden dem Nachwuchs feuerwehrtechnisches Wissen und Fertigkeiten vermittelt wobei mit Spiel und Spaß die Übungsabende aufgelockert werden. Waren früher die Brandbekämpfung bzw. die Brandverhütung das vorrangige Aufgabe eine Feuerwehr, so überwiegen heute die „technische Hilfeleistungen.“ Entsprechend differenziert ist die Ausrüstung auch bei einer vergleichsweise kleinen Wehr wie in Schönberg, gleichzeitig ist die Ausbildung vielseitig und anspruchsvoll um diesen Aufgaben gerecht zu werden.
(Weiteres / Näheres siehe Homepage der Feuerwehr Bensheim-Schönberg)