Evangelische Kirchengemeinde Schönberg / Wilmshausen

Wichtige Kontakte

Pfarrerin:  Uta Voll, ev.kirchengemeinde.gronau@ekhn-net.de

Kirchenvorstand: Kurt Seilheimer, privat: +49 (0) 6251 - 21 28; k.seilheimer@gmx.de

Gemeindebüro: Gabriele Herzberger, Mi. 9:00 bis 13:00 Uhr, Tel.: +49 (0) 6251 - 25 47; ev.kirchengemeinde.schoenberg@ekhn-net.de

Kita Leuchtturm: Komm.Leitung Sylvia Siddique, Tel.: +49 (0) 6251 - 38 957, ev.kita-leuchtturm.bensheim@ekhn-net.de

Mutter-Kind-Treff: dienstags 15:30 Uhr im Gemeindesaal, Kontakt: Ulrike Rivas-Nass, krabbeln-schoenberg@gmx.de

Handarbeitskreis: jeden 2. und 4. Dienstag im Monat, Infos bei Doris Schneider, d.schneider54@gmx.de

Frauenfrühstück: jeden letzten Freitag im Monat, Infos bei Doris Schneider, d.schneider54@gmx.de

Die kirchlichen Verhältnisse in Schönberg und Wilmshausen

Die wohl älteste Kirche unserer engeren Heimat war die dem heiligen Petrus geweihte Kirche in Heppenheim. Sie wird erstmals als Pfarr- und Taufkirche der Mark Heppenheim im Jahre 755 erwähnt. Sie war somit auch zuständig für Schönberg und Wilmshausen. Als sich um das Jahr 800 Bensheim löste und eine eigene Mark, die „Basinsheimer Marca“ gründete, lagen die Orte des Lautertals in diesem neuen Bereich und werden ab dem Jahr 805 kirchlich der Bensheimer, dem heiligen Michael geweihten Kirche zugerechnet. Ob sich mit dem Vorhandensein der 1387 in Gronau erwähnten Kirche etwas an dieser Zuständigkeit geändert hat, ist nicht bekannt. Sichere Verhältnisse kann man mit der Einführung der Reformation in der Grafschaft Erbach um das Jahr 1539 annehmen.  Die Schönberger und Wilmshäuser mussten, soweit sie nicht zum „Alten Burgfrieden“ gehörten, ihre Kinder im „ausländischen“ wie katholischen Bensheim taufen lassen und auch dort ihre Hochzeiten und Beerdigungen vornehmen. Für den Gottesdienst, zum Abendmahl und zur Konfirmation war die Kirche in Gronau zuständig. Dieser Zustand hielt bis 1825 so an, danach war für alle kirchlichen Handlungen bis 1839 Gronau zuständig. Mit der Anlage eines Friedhofes in Schönberg 1839 löste sich Schönberg und Wilmshausen von Gronau und die bereits 1832 eingeweihte Marienkirche war nun religiöser Mittelpunkt für beide Orte.

Aber es wurde vor Ort auch schon früher Gottesdienst gehalten.

So ist für das späte Mittelalter eine zur Burg Schönberg gehörende Kapelle bezeugt, die 1365 und 1387 erwähnt wird. Dieses außerhalb der Burgmauern stehende Gebäude wurde sehr wahrscheinlich mit der Burg 1504 zerstört. Da es sich auch um eine Wallfahrtskapelle handelte, ist es aber auch denkbar, dass diese erst mit der Reformation ihre Funktion weitgehend verlor und verfiel.

Als die Witwe des Grafen Georg IV 1605 ihren Sitz in der Burg nahm, bestimmte sie, dass im „Saal zu Schönberg“ Gottesdienst gehalten wurde, was sicher nur für die zum Burgfrieden gehörenden Personen gegolten hat. Diese Gottesdienste wurden wohl mit dem Tode der Gräfin Maria im Jahre 1619 wieder eingestellt. Als der Graf Georg August infolge einer Nutzungsteilung der Grafschaft Erbach 1717 hier im Schloss seine Hofhaltung einrichtete, bestimmte er, dass er “wegen der Entlegenheit der Pfarrkirche in Gronau zu seiner Residenz, seinen Gottesdienst bei Hofe haben wolle.“ Als der Graf 1747 zusätzlich das Amt König bekam, verlegte er seinen Sitz nach König, heute Bad König, im Odenwald und die Gottesdienste im Schloss wurden sicher wieder eingestellt.

Schönberg und Wilmshausen bekommen eine eigene Kirche

Beim Tode seiner ersten Gemahlin, der Gräfin Anna Maria im Jahre 1825, fasste Graf Emil den Entschluss, auf einem dem Schlosse gegenüber liegenden Berge eine Kirche zu bauen. Mit der Bauleitung wurde Landesbaumeister Ignatz Opfermann (ein Schüler Mollers) beauftragt. Erste Arbeiten waren in Arbeit, da starb der Graf. Sein ihm folgender Bruder Graf Ludewig lies die Arbeiten fortführen und das Werk seines Bruders vollenden. Die Einweihung fand am 30. September 1832 statt. Hatte man, um Geld zu sparen, zunächst ein Stahlstab-Geläute eingebaut, so wurde dieses bei einer gründlichen Renovierung im Jahre 1863 durch ein Bronzeglocken-Geläute ersetzt. Keine 70 Jahre wurde die Kirche alt, als sie in der Nacht vom 20. auf 21. Januar des Jahres 1900 infolge Brandstiftung abbrannte. Beim nun erfolgenden Wiederaufbau wurde die ehemals über dem Altar befindliche Kanzel seitlich vor dem Altar platziert, die Orgel nimmt seitdem den Platz der ehemaligen herrschaftlichen Loge über dem Eingang ein. Das neue herrschaftliche Gestühl kam nun unten in den Kirchenraum auf die Ebene der „Normalbürger“. Konnte es im ersten Weltkriege verhindert werden, dass Glocken der Kirche zu Rüstungszwecken ausgebaut und eingeschmolzen wurden, so war dies im zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich und zwei Glocken wurden abgeliefert. So kam es, dass 1953 drei neue gegossen wurden, die wieder die Namen „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ erhielten. Konnten sich erst 1825 die evangelischen Orte Schönberg, Wilmshausen und Zell vollständig kirchlich vom katholischen Bensheim lösen, so erfolgte die Trennung Schönbergs und Wilmshausens von Gronau erst mit der Anlage eines Friedhofes in Schönberg 1839. Die Kirche und das sie umgebende Gelände war seit ihrer Erbauung im Besitz der Grafen und späteren Fürsten zu Erbach-Schönberg, so ging diese durch Schenkung durch den Fürsten Georg Ludwig im Jahre 1953 an die evangelische Kirchengemeinde Schönberg / Wilmshausen über. Die gegenwärtig rund 600 Mitglieder umfassende Kirchengemeinde erbaute unterhalb der Kirche im Jahre 1976 ein Gemeindezentrum mit Saal, Jugendkeller, Pfarrerwohnung und Gemeindebüro. In diesem Saal werden meistens die sonntäglichen Gottesdienste abgehalten.

Sanierung des Turms und des Daches der Marienkirche ist beendet

Nach einer zwei Jahre dauernden Restaurierung und Sanierungsarbeiten an dem Sandsteinturm und dem Dach der Marienkirche sind die Arbeiten beendet. Im Turmbereich wurden schadhafte Stellen im Sandsteine herausgeschnitten und neue passgenaue Sandsteine eingeklebt. Auch mussten die Stahlanker der Turmbrüstung erneuert werden und das Turmkreuz wurde vorbildlich restauriert. Nun blinken die Enden des Kreuzes sowie die Turmkugel, die vergoldet wurden, im Sonnenlicht. Während der Arbeiten musste die Läuteanlage aus Sicherheitsgründen mehrmals einige Wochen abgeschaltet werden. Die Schieferdeckung des Daches wurde komplett erneuert.

10.02.20